Ich setze mich ein für eine Welt, in der Vielfalt anerkannt und wertgeschätzt wird und nicht für Spott und Hetze sorgt.
Queere Menschen [1] sind in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts immer noch gesellschaftlichen Bedingungen ausgesetzt, die eine Benachteiligung bedeuten. Die bayernweite Untersuchung der Hochschule Landshut ‚Queeres Leben in Bayern‘ hat beispielsweise herausgefunden, dass insgesamt knapp jeder zweite queere Mensch in Bayern schon einmal Diskriminierung im Zusammenhang mit seiner nicht-heterosexuellen und/oder nicht-cisgeschlechtlichen Orientierung erlebt hat. Am häufigsten sind davon trans*geschlechtliche und divers*geschlechtliche Menschen betroffen, gefolgt von lesbischen Frauen. Diese Erfahrungen werden auch in vielen weiteren Studien bestätigt.
Das kann nicht mehr länger hingenommen werden! In unserem Grundgesetz haben wir bereits die Rechte verankert, um das zu ändern, wir müssten uns nur endlich daran halten. In Artikel 1 steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Artikel 2 sagt: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“ Und Artikel 3 lautet: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ Es braucht also für niemanden Sonderrechte, wie ein häufiger Vorwurf lautet, sondern wir müssen uns nur an die Grundrechte halten. Aber ein Blick in die Vergangenheit zeigt sehr deutlich, dass gerade queere Menschen sich diese Rechte immer erst vor dem Bundesverfassungsgericht erstreiten müssen. Das kostet jedes Mal sehr viel Zeit und eine Menge Geld.
Ich setze mich deswegen dafür ein, dass Diskriminierungen und Benachteiligungen für lesbische, schwule, bisexuelle und alle anderen nicht-heterosexuell orientierten Menschen sowie divers-, trans- und intergeschlechtliche Menschen weiter abgebaut werden. Und wenn die gleichen Rechte bestehen, und zwar genauso, wie sie im Grundgesetz verankert sind, dann geht es um die gleichen Chancen für queere Menschen. Aber Akzeptanz kann man nicht per Gesetz verordnen und die fällt leider auch nicht vom Himmel. Akzeptanz braucht Bildungs- und Aufklärungsarbeit und hier gibt es noch eine ganze Menge zu tun, dafür müssen auch entsprechende finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden.
Sämtliche Studien zeigen, die Anzahl queerer Menschen nimmt auf der ganzen Welt zu, es ist also auch vor diesem Hintergrund notwendig, hier endlich aktiv zu werden, um diskriminierungsfreie gesellschaftliche Bedingungen zu fordern und zu fördern.
[1] Mit dem Oberbegriff ‚Queer‘ sind alle Menschen gemeint, die nicht heterosexuell und/oder nicht cisgeschlechtlich sind.