Zur Gründung des Parlamentskreises Suizidprävention erklärt die Nürnberger Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer, stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss:
12.10.2023 | „Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der Menschen wie die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr durch Hass und Hetze von Impfgegner*innen oder wie die trans* Frau Ella aufgrund von gesellschaftlicher Stigmatisierung und ständiger Diskriminierung in den Suizid getrieben werden und die Gesellschaft zuschaut und nichts unternimmt.
Deswegen will ich gerne am Parlamentskreis Suizidprävention mitwirken. Es braucht ein Sicherheitsnetz bei akuter Suizidgefahr. Wir müssen aber auch an den Ursachen arbeiten, die die Menschen in solche Akutsituationen bringen.“
Jährlich sterben mehr als 9.000 Menschen in Deutschland am Suizid. Dabei sind suizidale Impulse in der Regel nicht der Wunsch nach dem Tod, sondern nach einer Pause von einer als unerträglich empfundenen Lebenssituation. Betroffene brauchen schnelle und leicht zugängliche Hilfen.
Fast jeder Mensch kennt eine Person, die schon mal Suizidgedanken hatte oder ist selbst betroffen. Trotzdem sind Suizidgedanken immer noch tabuisiert und stigmatisiert. Der Parlamentskreis Suizidprävention will mit seiner Arbeit dazu beitragen, die Stigmatisierung abzubauen.
Der Bundestag hat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, die Suizidprävention mit einem Suizidpräventionsgesetz zu stärken. Der Parlamentskreis wird die Umsetzung dieses Antrags nun mit aller Kraft unterstützen. Menschen in suizidalen Krisen brauchen schnelle und gut erreichbare Hilfen, beispielsweise eine immer erreichbare Hotline.
Viele Abgeordnete aus allen demokratischen Fraktionen wollen sich im Parlamentskreis Suizidprävention engagieren. Am frühen Morgen des 12. Oktober 2033 sind zahlreiche Abgeordnete persönlich gekommen, um beim Auftakttreffen dabei zu sein. Der Kreis setzt sich fraktionsübergreifend aus Abgeordneten zusammen, die zur Regulierung des assistierten Suizids unterschiedliche Positionen vertreten, aber gemeinsam das Ziel der Suizidprävention verfolgen.
Als Sprecher*innen des Parlamentskreises wurden heute Diana Stöcker (CDU), Kristine Lutke (FDP), Dirk Heidenblut (SPD), Kathrin Vogler (Die Linke) und Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen) bestätigt.
Der Parlamentskreis Suizidprävention nimmt seine Arbeit direkt auf.
(Foto: Büro Dr. Kirsten Kappert-Gonther)