Zum Eckpunktepapier für eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung erklärt Tessa Ganserer, Bundestagsabgeordnete für Nürnberg:
„Eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung ist längst überfällig. Viel zu lange hat sich hier nichts bewegt. Bei Landwirtinnen und Landwirten wurden über Jahre Hoffnungen geweckt, aber keine Konzepte vorgelegt, wie das konkret umgesetzt wird. Es gab viele Enttäuschungen.
Dass nun ein Vorschlag für die Kennzeichnung der Tierhaltungsform vorliegt, ist ein wichtiges Signal. Bäuerinnen und Bauern brauchen diese Klarheit, damit sie ihre betriebliche Zukunft planen können.
Vielerorts ist ein Umbau der Ställe nötig, um die Voraussetzung für eine bessere Tierhaltung zu schaffen. Wir wollen unsere Landwirtinnen und Landwirte im Mittelfanken mit der Modernisierung ihrer Höfe nicht allein lassen und dort gezielt unterstützen, wo am meisten getan wird. Mehr Tierschutz und mehr Klimaschutz funktionieren nur, wenn die Rahmenbedingungen es ihnen ermöglichen, mit ihrer wertvollen Arbeit auch ein gutes Einkommen für sich und ihre Familien erzielen zu können.
Mit der Tierhaltungskennzeichnung machen wir die wertvollen Leistungen unserer tierhaltenden Betriebe für alle sichtbar. Wir bieten ihnen zudem eine Perspektive für ihre Betriebe. Investitionen in Tier- und Klimaschutz sollen sich lohnen. Die im Bundeshaushalt verankerte eine Milliarde Euro wird einen ersten Anschub leisten. Weitere Vorschläge, wie der Umbau finanziell gestemmt werden kann, liegen bereits auf dem Tisch.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben zudem das Recht zu wissen, wie die Tiere gehalten werden, deren Fleisch sie an der Ladentheke und im Supermarkt kaufen. Mit der nun geplanten Kennzeichnung können künftig auch die Bürgerinnen und Bürger in der Metropolregion Nürnberg eine informierte Kaufentscheidung treffen und bewusst zwischen verschiedenen Haltungsformen entscheiden. Die Kennzeichnung beginnt ab dem kommenden Jahr zunächst mit Schweinefleisch. Sie informiert die Verbraucherinnen und Verbraucher anhand fünf verschiedener Haltungsformen, wie die Tiere konkret gehalten wurden.“
(Foto: Michaela Římáková | Unsplash)